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    Suzuki GT250 Motor- und Getriebeöl    
Im Gegensatz zu vielen 4-Takt Motorrädern, bei denen das "Motoröl" das gesamte Triebwerk schmiert, also sowohl Kurbelwellen-, Pleuellager und Kolben als auch das Getriebe, sind beim Zweitakter für Motor und Getriebe voneinander getrennte Schmierungen vorhanden.
Der eigentliche Motor, bestehend aus Kurbelwelle, Pleuel, Zylinder und Kolben wird durch das Zweitaktöl geschmiert, das entweder dem Kraftstoff beigemischt wird, oder wie hier in unserem Fall bei der GT250, durch die CCI (Cylinder Crankshaft Injektion) mittels einer Ölpumpe im Motor verteilt wird.

Zwei-Takt-Öl
Die Wahl des Zweitakt-Öls ist unkritisch. Vollmineralisches 2T-Öl ist inzwischen auch schon nicht mehr überall zu bekommen. Ich habe alle Sorten, mineralisch, teil- und vollsynthetisch verwandt, keine Probleme. Ich fahre in der GT mit original Motor-Setup (also ohne Tuning) hauptsächlich mit preislich günstigem, teilsynthetischem 2T-ÖL, wie es an den Tankstellen angeboten wird. Die meisten Öle lassen sich problemlos mischen, das steht dann auch auf den Flaschen.

Was mit der CCI-Getrenntschmierung nicht funktioniert sind 2T-Öle auf Rizinius- (engl. Castor) -Basis; die sind nur für den Rennbetrieb mit Mischungsschmierung geeignet.

Vollsynthetische Öle können unter Umständen alte Ölkohle-Ablagerungen lösen. Das kann dann zum Problem werden, wenn man einen Motor erwischt, der durch falsche Handhabung/Einstellung/Ölwahl (z.B. statt 2T-Öl billiges 4T-Motoröl) völlig mit dicken Ölkohleablagerungen zugesetzt ist. Wenn Die sich in Brocken lösen, kann der Motor Schaden nehmen. Sowas ist bei den GTs aber eher sehr selten. Außerdem sollte man bei einem frisch erworbenen, alten Motorrad sowieso mal den Motor von innen begutachten, wenigstens mal die Zylinderköpfe runternehmen und nachsehen, bevor man längere Fahrten unternimmt.

2-Takt-Öl-Tank & Seitendeckel rechts
Will man den Öltank abbauen, muß der Seitendeckel entfernt werden, wobei auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, wie das zu machen ist. Der Seitendeckel rechts, -die Öltank-Abdeckung-, ist von innen geschraubt. Man braucht einen sehr langen Kreuzschlitzschraubendreher, (~ Größe 2), um von der linken Seite her die 3 Schrauben zu erreichen. Dazu den linken Seitendeckel abbauen und zwischen Luftfilter und Batteriekasten bzw. drumherum bzw. daran vorbei den Schraubendreher durchschieben. Das ist recht umständlich und es ist einfacher, Luftfilter und Batteriekasten abzubauen, um besser an die Schrauben zu kommen. Den Seitendeckel nacher wieder anzuschrauben ist sonst auch sowieso kaum sinnvoll möglich. Wenn die Schrauben des Deckels endlich entfernt sind, muß man ihn zusammen mit dem Gummiring über den Öl-Tank-Einfüllstutzen ziehen, evntl. mit Heißluftföhn vorsichtig etwas anwärmen, damit das Gummi weicher wird. Der Öltank selbst ist nur mit einem Gummiband an seinem Halter befestigt.

Getriebe-Öl
Die benötigte Ölmenge ist auf dem rechten Getriebedeckel angegeben: Bei Motoren des K-Modells und frühen L-Motoren "1200ccm", danach "1300ccm". Da die Deckel zwischen den Modellen austauschbar sind, ist diese Angabe nicht so genau zu nehmen.
oelstand_dr.jpg
Man kann den Getriebeölstand auch mit Hilfe der Kontrollschraube (siehe Bild) überprüfen. Das Motorrad muß dabei aufrecht auf waagerechter Fläche stehen. Läuft nach dem Entfernen der Schraube grade noch etwas Öl aus der Öffnung, ist ausreichend Getriebeöl vorhanden.

Man muß beim Befüllen mit Getriebeöl aber daran denken, daß das Öl eher an der Kontrollöffnung ankommt, als es sich im ganzen Getrieberaum verteilt, also von der Kupplungskammer in die Wellenkammer rüberläuft. Darum eine gewisse Zeit warten, ehe man die Kontrollschraube rausdreht.


Bei der Öl-Auswahl sollte man berücksichtigen, das Getriebe und Kupplung im Öl laufen und das Öl daher Scherbelastungen ausgesetzt ist, welche die Verwendungsdauer herabsetzen.
Solch scherstabiles 20W/40 Öl ist durchaus zu bekommen, wenn auch nicht im Baumarkt, so doch bei den bekannten Motorrad-Zubehör-Versandhäusern; außerdem bei speziellen Oldtimer-Öl-Herstellern. siehe Link-Liste

Suzuki empfahl die Verwendung von 20W/40 4-Takt-Mehrbereichs-Motoröl für das Getriebe und Ölwechsel-Intervalle von 3000 km.

Leichtlauföle und Öl-Zusätze mit MoS2 etc. sind ungeeignet, da sie eine rutschende Kupplung verursachen können.

Wie ich bisher bei eigenen GTs selbst feststellen konnte, war die Verwendung von billigem, mineralischen 15W/50-(Baumarkt-)Motoröl unproblematisch. Allerdings habe ich Wechselintervalle (max. alle 2500 km bzw. jährlich) unbedingt eingehalten.