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GT250
Kupplung
Es gibt zwei Ausführungen der Kupplung. Bis
Modell L wird die gleiche Kupplung wie bei den Vorgänger-Modellen
(T250/305/350) verwandt. Die Belagscheiben bzw. Kupplungslamellen
haben hier am Außenumfang 18 Mitnehmer.
Ab Modell M ist eine Kupplung eingebaut, bei der die Lamellen außen
nur 12 Mitnehmer haben. Es werden damit jetzt die gleichen
Kupplungsscheiben wie bei der GT380 verwandt.
Die Kupplungskörbe sind bei den beiden Kupplungs-Ausführungen
zwangsläufig unterschiedlich.
Links alte Ausführung, bis
Modell L. Rechts neue Ausführung, ab Modell M




Die Dicke der Belagscheiben beträgt neu 3,5 mm, die
Verschleißgrenze liegt bei 3,2 mm.
Es wurden zwei verschiedene Kupplungsfedern verwandt. Ab Modell
GT250A sind es dieselben wie in der GT380. Für diese Federn gibt es
Angaben von Suzuki:
Länge der Kupplungsfedern, (entspannt): neu ca. 38,5 mm;
austauschen ab ca. 37 mm
Diese Federn haben 2,4 mm Drahtstärke und 6 Windungen
Für die Federn der Modelle GT250K/L/M habe ich bisher keine Angaben
von Suzuki gefunden außer der unterschiedlichen Teilenummer.
Messungen ergaben, daß hier eine Drahtstärke von 2,6 mm verwandt
wird, die Federn haben 8 Windungen und sind kürzer und enger
gewickelt als die der Folgemodelle. Unbenutzte Federn dieser
Ausführung sind ca. 34,5 mm lang, die Verschleißgrenze dürfte bei
ca. 33,3 mm liegen.

Im Bild links die beiden original-Feder-Bauformen
Im Zubehör-Handel werden auch sogenannte verstärkte Kupplungsfedern
für die GT250 angeboten. Die sind meistens billiger als
Originalfedern, passen und funktionieren. Ihr Nachteil ist, daß
eine spürbar höhere Handkraft am Kupplungshebel erforderlich ist.
Außerdem gibt bei sehr warmem Motor der Kunststoff der
Kupplungsdruckschnecke dem höheren Druck nach, so das man unterwegs
ständig das dadurch größer werdende Spiel des Kupplungszugs
nachstellt und später, -bei abkühlendem Motor-, wieder zurück.

Im Laufe der Jahre und mit zunehmender Kilometerleistung erlahmen
die Federn und die Mitnehmer der Kupplungsscheiben arbeiten sich in
ihre Anlageflächen am Korb ein, sodaß sich irgendwann regelrechte
Gruben bilden, in denen die Mitnehmer gefangen sind. Das Ergebnis
ist eine schlecht trennende Kupplung, da sich die Scheiben beim
Ausrücken nicht mehr ausreichend seitlich verschieben können. Die
Druckstellen im Bild links sind aber noch nicht so tief, daß die
Kupplung schlecht trennte.
Die Druckstellen/Gruben im Kupplungskorb lassen sich durch spanende
Bearbeitung beseitigen; das ist aber recht aufwendig und muß an
allen Punkten gleichmäßig erfolgen, sodaß später alle Mitnehmer der
Kupplungslamellen am Korb anliegen und gleichmäßig tragen.
Wenn die Scheiben verschlissen sind, kommt es im Zusammenspiel mit
erlahmten Federn auch gelegentlich zum Durchrutschen der Kupplung.
Hier schaffen die o.a. verstärkten Federn möglicherweise
Abhilfe.
Ich verwende eine einfache Methode, die sehr gut funktioniert,
solange die Kupplungsscheiben noch nicht völlig am Limit
sind: Ich lege zuunterst eine zusätzliche Stahllamelle ein.
Dadurch sitzen die Mitnehmer der Scheiben nicht mehr in den Gruben,
sondern zwischen diesen und sind damit beim Ausrücken der Kupplung
wieder seitlich beweglich. Außerdem werden die Kupplungsfedern um
die Stärke der Stahlscheibe (rund 2 mm) stärker zusammengedrückt,
was deren altersbedingte Verkürzung ausgleicht.
Einfacher und besser ist natürlich der Austausch aller
verschlissenen gegen Neu-Teile, sofern man sie bekommt und bezahlen
will.

Ein weiterer Unterschied der Kupplungen
besteht in der losen Lagerbuchse (Bilder links), die bei der
späteren Ausführung (Bild rechts unten) nicht mehr vorhanden ist.
Dort hat die Welle in dem Bereich einen größeren Durchmesser, (wie
vorher die Buchse), und der Kupplungskorb läuft direkt auf der
Welle.
Die lose Buchse bestimmt bei der älteren Kupplung auch ihr
Achsialspiel auf der Welle. Sollte das zu groß sein, kann die
Buchse entsprechend abgeschliffen werden.
Axialspiel der Kupplung auf der Welle min: 0,08 mm ; max: 0,18
mm


Außerdem gibt es bei der älteren Ausführung im Kickstarterzahnrad
hinten am Korb zwei Schmiernuten, die mit denen in der Lagerung des
Korbes übereinstimmen müssen. Bei Kickstarterzahnrädern der neueren
Kupplungsausführung sind die SchmierNuten nicht unbedingt
vorhanden.
Zum Lösen oder Anziehen der Zentral-Mutter der Kupplung auf der
Kupplungsnabe verwendet man zum Gegenhalten einen Spezialhalter,
den man sich z.B. aus alten Stahllamellen zusammenschweißen
(lassen) kann. Wenn der Motor noch komplett mit Kette und Hinterrad
im Rahmen eingebaut ist, kann man auch einen Gang einlegen und die
Hinterradbremse treten, um die Welle zum Lösen bzw. Anziehen der
Mutter gegenzuhalten.
