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       Die Lichtmaschine       
Die GT250 hat eine lastgeregelte Wechselstromlichtmaschine, die von einem Rotor mit Permanet-Magneten erregt wird. Es gibt keinen Regler, sondern nur einen Gleichrichter (gilt nicht für GT250-2, X7). Lastgeregelt heisst, bei einem bestimmten Laststrom, der durch Ladung für die Batterie, Zündung und Beleuchtung abgefordert wird, gibt die Lichtmaschine ungefähr die geforderte Spannung von 13-14 Volt ab. Damit das funktioniert, werden bestimmte Wicklungen der LiMa beim Lichteinschalten über den Lichtschalter zugeschaltet. Es gibt also Wechselspannungsleitungen(!) am Lichtschalter; zusätzlich zu den Leitungen, die für das Fahrlicht Gleichspannung führen!
Die LiMa leistet mindestens 80 Watt, einige Exemplare auch etwas mehr, -es gibt hier Exemplarstreuung-, außerdem abhängig von geringfügig unterschiedlichen Stärken der Rotormagneten. Deswegen ist auch mehr als der 35-Watt-Scheinwerfer vorne nur über den Zeitraum möglich, in dem die Batterie noch etwas zuzugeben hat. Für die Batterieladung ist nämlich bei z.B. H4-Beleuchtung mit 55/60 Watt nicht mehr genug LiMa-Leistung übrig. Man könnte auf heute erhältliche 40/45W Halogen/Bilux-Lampen umrüsten. Die fehlenden 5-10 Watt erhält man dann durch Verwendung von LED-Leuchtmitteln in Rücklicht, Bremslicht und Instrumentenbeleuchtung. Die Leistung von Blinkern und Bremslicht spielt wegen ihrer kurzen Betriebszeiten keine entscheidende Rolle. Ist bereits ein H4-Scheinwerfereinsatz eingebaut, kann man auf 35/35Watt HS1-Lampen umrüsten (Sockel PX43t). Dazu muß am Scheinwerfereinsatz der Sitz für die gegenüber dem H4-(P43t)-Sockel minimal breitere "Nase" des HS1-Sockels etwas weiter gefeilt werden. Außerdem gibt es inzwischen 35/35Watt Halogenlampen mit Ba20d-Sockel, die können also direkt in die Originalfassung eingesetzt werden.
Ohne Last, also LiMa vom Gleichrichter abgeklemmt (Zündung läuft nur über Batterie), sind Wechsel-Spannungen von 40V und mehr, -je nach Drehzahl-, normal. Unter Last, also LiMa normal angeschlossen, Licht eingeschaltet, sollte die Gleichspannung mit intakter, angeschlossener Batterie bei ca. 13,8 V liegen. (Messwerte bei erhöhter Drehzahl, ca. 4000 U/min; bei Leerlaufdrehzahl bringt die LiMa weniger Leistung) Liegt die Spannung bei abgeschaltetem Licht wesentlich höher, sind möglicherweise Wechselspannungsleitungen umgesteckt -wie im "Owners Manual" beschrieben-, oder am Lichtschalter wird die Wechselspannung nicht korrekt umgeschaltet.
Zitat aus dem GT250(L) "Owners Manual" (Handbuch): "...If it is nessesary to increase charging current to the Battery, disconnect the green wire of the A.C. generator then connect it to the Red/Green wire...."
Übersetzt:"...Falls es nötig sein sollte, den Ladestrom für die Batterie zu erhöhen, grünes Kabel der Lichtmaschine  abziehen und an das rot/grüne Kabel stecken..."
Das bezieht sich auf das grüne Kabel am Kombistecker an der LiMa-Leitung unter dem linken Seitendeckel. Das Umstecken bringt höheren Ladestrom, solange ohne Licht gefahren wird, da hierbei wie mit dem Lichtschalter am L enker die  LiMa-Wicklung zugeschaltet wird, nur dauernd. Das kann auch dazu führen, das die Batteriespannung unzulässig ansteigt: Batterie kocht über, Lampen geben den Geist auf.... 
Bei den zuletzt gebauten GT250 (B-Modelle, 1977) kam vermutlich auch ein Regler zum Einsatz. Ich habe selbst an einer GT250 nie dieses Bauteil gesehen. Der Regler taucht in einigen Schaltplänen sowie in Suzuki-GT250B-Ersatzteillisten als Abbildung auf, aber es wird keine Ersatzteil-Nummer angegeben. Dem Anschein und der Anschlußart nach ist dieser Regler Baugleich mit dem der GT500. Es handelt sich dabei eigentlich mehr um einen Überspannugsschutz, der zu hohe Spannungen mit Hilfe einer Zenerdiode und eines Thyristors gegen Masse kurzschließt.
GT250_LiMa_Test_2_dr.JPG gt250_LiMa_Test.gif
Im Bild wird eine ausgebaute LiMa auf Masseschluß und Widerstand geprüft.
1. Widerstandsmessung (Ohm)
Diese Prüfung kann auch im eingebauten Zustand bei nicht laufendem Motor und abgesteckten Kabeln erfolgen. Das Meßgerät ist auf den niedrigsten Widerstands-Meßbereich eingestellt. Es wird der Gleichstromwiderstand der Lichtmaschinenwicklungen gemessen zwischen den in der Schaltskizze gezeigten Anschlüssen:
Y/G = Yellow/Green = Gelb mit grünem Streifen
jeweils mit
R/G = Red/Green = Rot mit grünem Streifen
G = Green = Grün
G/W = Green/White = Grün mit weißem Streifen
Werte:     Y/G nach R/G = ca.0,8 Ohm
                 Y/G nach G = ca.1,8 Ohm
                 Y/G nach G/W = ca.0,6 Ohm
(Der Widerstand der Meßleitungen ist zu berücksichtigen.)
Weiterhin kann noch zwischen LiMa-Gehäuse bzw. Masse (B/W = Black/white=Schwarz mit weißem Streifen) und den vier o.a. Anschlüssen gemessen werden: Hier darf  keinerlei Verbindung bestehen.
Liegen die Messwerte wesentlich niedriger bzw. besteht Verbindung nach Masse, liegt ein Windungs- oder Masseschluß vor und die LiMa ist unbrauchbar. Es ist darauf zu achten, daß die Messung nicht durch schlechte Kontaktstellen, korrodierte Steckverbindungen usw. verfälscht wird.
2. Wechselspannnungs-Messung (Volt~)
Zu dieser Prüfung muß die Batterie geladen sein, da die LiMa hierbei keinen Strom ans Bordnetz liefert. Die vier Kabel der LiMa mit den in der Schaltskizze gezeigten Farben müssen abgesteckt werden. Die Verbinder befinden sich hinter dem linken Seitendeckel. Der Vierfachsteckverbinder muß allerdings verbunden bleiben, damit der Motor läuft, da hierüber auch die Leitungen zwischen Unterbrecher und Zündspulen laufen. An die Leitung G/W kommt man ja, indem man den Einfachsteckerbinder mit G löst. Bei laufendem Motor werden nun zwischen dem Anschluß Y/G und jeweils einem der drei anderen G/W, G, R/G die Wechselspannungen gemessen, welche die LiMa-Wicklungen ohne Last liefern. Ab ca. 4000 U/min sollten die Spannungen bei ca. 40V~  oder höher liegen.

3. Leistungsmessung
Dies ist etwas umständlicher, aber am aussagekräftigsten. Man muß sich dazu einige Anschlußleitungen herrichten, um Lampen direkt an die Lima anzuschließen. So kann unter Ausschluß von möglicherweise vorhandenen Fehlerquellen am Gleichrichter oder Kabelbaum die Leistungsfähigkeit der Lima sicher festgestellt werden. Man verbindet eine Anzahl 12-Volt-Lampen mit einer Nennleistung von insgesamt etwa 80 Watt mit den Anschlüssen Y/G und den verbundenen Anschlüssen R/G, G/W, G. Bei einer Motordrehzahl von ca. 4000 U/min muß dann an den (natürlich leuchtenden) Lampen eine Wechselspannung im Bereich von 13-15 Volt anliegen.
gt250_LiMa_Test_3.gif